Musik, Taiji, Qigong und Yoga für Ärzte ohne Grenzen

Claudia Sonnefeld und Angela Cooper

Claudia Sonnefeld hatte die wunderbare Idee, ein Projekt zu beginnen, um Geld für vertriebene Menschen zu sammeln. Aufgrund der aktuellen Situation haben wir uns dafür entschieden, diesmal an Ärzte ohne Grenzen zu spenden. Wir, das sind (in alphabetischer Reihenfolge):

  • Tullia Benati, Musikerin,
  • Angela Cooper, Qigong-Lehrerin,
  • Michaela Holubova, Musikerin,
  • Bettina Kuba, Yogalehrerin und
  • Claudia Sonnefeld, Taijiquan-Lehrerin.

Mit einem Video mit Musik, Taiji, Qigong und Yoga machen wir, fünf Frauen aus ganz Europa, auf unsere Aktion aufmerksam und hoffen gleichzeitig, mit den zwei Liedern und den drei Übungen ein wenig Lebensfreude und Ruhe zu teilen. Viel Freude damit!

Wir erlauben in dem Fall ausnahmsweise Werbung vor dem Video. Das hat folgenden Grund: Sollten das Video oft angesehen und geteilt werden und wir somit mit dem Video Einnahmen erzielen, geht dieses zur Gänze an Ärzte ohne Grenzen. Außerdem ist es möglich, hier direkt für unsere Ärzte-ohne-Grenzen-Aktion zu spenden: https://www.aerzte-ohne-grenzen.at/meine-spendenaktion

Hier geht es zum Video. Wir freuen uns sehr, wenn du es teilst, kommentierst oder mit einem aufgestellten Daumen beschenkst, denn jeder Klick und jedes Kommentar hilft Menschen in Not. Danke!

Und hier findest du zu jeder Übung eine zusätzliche Beschreibung:

Claudia Sonnefeld und Angela Cooper
Claudia Sonnefeld und Angela Cooper

 

Taijiquan mit Claudia Sonnefeld

Text: Claudia Sonnefeld, Taijiquan-Lehrerin, Leiterin der Taiji-Schule Jena

Diese Übung stammt meines Wissens von Toyo Kobayashi, einem grossartigen Taijiquanlehrer, der bis vor zwei Jahren in München lebte und unterrichtete.

Sie eignet sich hervorragend als Vorübung vor den Loosening Exercises und der Taijiquanform ( Taijisystem nach Huang Sheng Shyan), da sie das Taijiprinzip des leeren Oberkörpers (Yin)und der vollen Basis (Yang) spürbar werden lässt und es uns möglich macht, sehr genau zu fühlen, wie die Bewegung, die durch Entspannung in den Füßen initiiert wird, über die Gelenke der Basis, gelenkt von Yao (der Hüfte/Taille) in den Oberkörper übertragen wird.

Desweiteren gibt uns die Position der Arme rund vor dem Körper, während der gesamte Körper optimal an der Körperachse ausgerichtet ist, ein gutes Gefühl für unsere eigene Mitte, unsere Balance und unsere Verbindung zu uns selbst.

Mit dem Drehen und Ausdehnen zu einer Seite ist es uns nun möglich, zentriert zu bleiben, wenn wir in eine volle Ausbreitung wechseln.

Für mich stellt die Übung ein Gleichnis dar: Eine gute, bzw. die bestmögliche Verbindung zu uns selbst ist die nötige Voraussetzung dafür, uns auf die Welt einlassen zu können, uns ihr anzuvertrauen, sie mit offenen Armen begrüßen zu können, freudvollen Kontakt nach außen zu geniessen, dabei verwurzelt zu bleiben und zentriert, um entspannt wieder in die Verbindung mit uns selbst zurückzugleiten, auszuatmen, zu regenerieren. 

Zum Ablauf:

Du stehst gerade, aufrecht zwischen Himmel und Erde. Deine Füße stehen hüftweit voneinander entfernt. Die Außenkanten deiner Füße parallelzueinander.

Du bist über die Punkte Yongshuan (sprudelnde Quelle-Niere 1 in deinen Fussmitten) mit der Erde in Verbindung, gut verwurzelt.

Deine Fußgelenke sind durchlässig, entspannt, deine Knie sanft gebeugt, so dass du, wenn du von oben schaust, noch deine Fußspitzen siehst.

Deine Hüften sitzen, d.h. stell dir vor, du würdest dich auf einen Stuhl zwischen deinen Füßen setzen wollen… beobachte, wie mit dieser Vorstellungdein Steißbein nach unten zieht, dein unterer Rücken lang wird. Entspanne in diesem Prozess deine Leisten.

So stellst du eine sehr komfortable Verbindung zwischen Ober- und Unterkörper her.

Stell dir nun vor, dass eine sehr freundliche Kraft, dich am Scheitelpunkt deines Kopfes nach oben hält. Dies ist deine Verbindung zum Himmel.

Beobachte, wie mit dem Gefühl des “Nach-oben-gehalten- Seins” sich eine natürliche Verbindung von Kinnspitze und Jadekissen, dem unteren hinteren Teil des Schädels, deutlich fühlen lässt, wie sich der Bereich zwischen deinen Augenbrauen entspannen kann und dein Nacken freundlich gähnt ( was für ein herrliches Bild- danke liebe Angela).

Deine Schultern sind entspannt, deine Arme noch ganz locker an den Seiten. In dieser Position lass uns unsere Körperachse visualisieren, als Verbindung des Scheitelpunktes Baihuiund Punkt Huyin am Damm, uns an ihr ausrichten und so gut wie möglich die Balance zwischen vorn und hinten, rechts und links, oben und unten herstellen.

Wenn wir jetzt von den Füßen aus sinken, weich werden, loslassen – entspannt sich Gelenk für Gelenk – es ist, als ob sich das Qi von Himmel und Erde im Körper ausbreiten kann und bis in die Fingerspitzen fliesst. Dabei wandern die Arme ganz allmählich mit nahezu keinerlei Kraftaufwand vor dem Körper rund bis auf Brustbeinhöhe.  Gern verweile hier ein paar Atemzüge lang in innigem Kontakt mit dir selbst.

Dann lass uns einatmend zur rechten Seite aufdrehen, die Arme ausbreiten und uns soweit ausdehnen, wie es sich angenehm anfühlt und es uns möglich ist, in der Mitte zu bleiben ( 50% des Gewichts in jedem Fuss) und die Knie stabil über den Fußmitten zu halten. Dabei darf der Oberkörper voll werden und sich ganz sanft verwringen.

Ausatmend lassen wir von den Füßen her los, drehen zur Mitte zurück und beobachten jede Sequenz der Bewegung, jede Sequenz des Leer-Werdens im Oberkörper bis wir wieder mit den Händen rund auf Brustbeinhöhe angekommen sind, mit langem Rückem und leerem Oberkörper.

Wir drehen mit dem nächsten Einatmen nach links auf und kehren ausatmend in die Mitte zurück.

Und wiederholen den Prozess des Öffnens und Schliessens einige Male auf beiden Seiten.

Danke, Claudia Sonnefeld, für den Text und die Erlaubnis zur Veröffentlichung auf meinem Blog!

Qigong mit Angela Cooper

Text: Angela Cooper, Qigong-Lehrerin, Leiterin der Qigong Akademie Cooper (Wien)

Himmel, Erde und Mensch verbinden

1. Einstieg: In der Grundhaltung beginnen: aufrecht, zentriert stehen, die Füße sind parallel und hüftbreit aufgestellt. Es ist als würde ein goldener Faden nach oben ziehen zum Himmel. Dein Rücken ist lang, die Füße wie verwurzelt mit der Erde unter dir. Deinen Atem liebevoll wahrnehmen und frei fließen lassen.

Vorstellung: Du bist verbunden mit Himmel und Erde zugleich.

2. Einatmen: Die Arme zur Seite ausbreiten.

Vorstellung: Du atmest die Kraft der Erde ein und verbindest dich so mit ihr.

3. Ausatmen: Eine kleine Wellenbewegung mit den Armen ausführen, fast so als würdest du “mit den Flügeln schlagen”, die Handflächen schauen anschließend nach außen.

Vorstellung: Du verbindest dich mit der Welt um dich herum, mit der Natur und mit den Menschen.

4. Einatmen: Die Arme nach oben bringen, die Handflächen schauen zum Himmel.

Vorstellung: Du verbindest dich mit dem Himmel.

5. Ausatmen: Die Arme vor dem Körper nach unten bringen.

Vorstellung: Du lässt die Energie in deinen Körper einfließen, kommst ganz bei dir an und verbindest dich mit der Erde.

Diesen Ablauf kannst du mehrmals wiederholen.

6. Abschluss: Die Hände auf deinen Unterbauch legen, deinen Atem wahrnehmen, die Aufmerksamkeit anschließend bewusst nach außen führen und somit aus der Übung aussteigen.

Yoga mit Bettina Kuba

Text: Bettina Kuba, Yogalehrerin

Diese kombinierte Yoga- und Atemübung hat meines Wissens keinen Namen.
Sie eignet sich besonders gut zu Beginn einer Übungsstunde, um sich
einerseits zu erden und gleichzeitig auf eine feinere (Atem-)Ebene zu
gelangen.

Stelle dich bequem hin, die Füße etwa eine Fußbreit auseinander. Spüre
den Kontakt mit der Erde unter dir. Richte dich von unten her auf, lasse
die Aufmerksamkeit von den Füßen durch die Beine zum Becken und die
Wirbelsäule entlang hinaufwandern. Lasse den unteren Rücken lang werden, entspanne die Schultern. Der Nacken wird lang, Wirbel und Scheitel weisen zum Himmel. Bringe die Hände einatmend vor der Brust zusammen.

Mit der nächsten Einatmung führst du die Hände synchron mit dem Atem vor
dem Gesicht entlang nach oben, bis die Arme lang sind, die Hände liegen
weiterhin aneinander. Verweile in der Pause zwischen Ein- und Ausatem
für einen Moment in dieser Haltung, als Verbindung zwischen Himmel und
Erde.

Ausatmend nimmst du die Arme in einem weiten Bogen nach unten
(Handflächen nach vorn geöffnet).

Wiederhole diesen Ablauf ein paarmal.
Einatmend die Hände vor dem Körper aneinanderlegen und nach oben führen, lang werden, den Atem, die innere Bewegung nach oben lenken, lang und weit werden. In der Atempause entspannt, ohne zu forcieren in der Länge verweilen. Ausatmend die Hände im weiten Bogen nach unten kommen lassen, auch hier die seitliche Ausdehnung des Atemkörpers erspüren.

Mit jeder Einatmung wirst du weiter, mit jeder Ausatmung kehrst du zu deiner Mitte zurück.

Danke, Bettina Kuba, für den Text und die Erlaubnis zur Veröffentlichung auf meinem Blog!

Nochmal herzlichen Dank an Tullia Benati, Musikerin, Michaela Holubova, Musikerin, Bettina Kuba, Yogalehrerin und ganz besonders natürlich an Claudia Sonnefeld, Taijiquan-Lehrerin, die die Idee für das Projekt hatte, es organisierte, den Film geschnitten und sich mit ganzem Herzen eingesetzt hat! Ganz lieben Dank auch an Arthur Sonnefeld für den Videoschnitt! Und herzlichen Dank allen, die bereits für Ärzte ohne Grenzen gespendet, das Video geteilt oder uns auf anderen Wegen bei dieser Spendenaktion unterstützt haben und das immer noch tun!

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Die Autorin

Angela Cooper ist MBA für Gesundheits- und Sozialmanagement,
zertifizierte IQTÖ-Qigong-Ausbilderin, Diplom-Entspannungstrainerin,
Diplom-TCM-Energetikerin, Diplom-Tanzpädagogin, diplomierte
psychologische Beraterin und Leiterin der Qigong Akademie Cooper.

Kommentare

Rückmeldungen

Dein Kommentar

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  1. Super schön!
    Danke für diese gelungene Osterüberraschung!
    Ich habe sie vorhin gleich umgesetzt!
    Auch dir/euch noch ein schönes Osterfest und alles liebe und vor allem Gesundheit!
    Christa

    1. Liebe Christa, wie lieb von dir, ich freu mich sehr über deine Worte, danke! Ich wünsche dir auch alles Liebe und bleib gesund!
      Liebe Grüße
      Angela

  2. Hallo liebe Angela,
    diese Übungen geben mir so viel Kraft und innere Ruhe und Sicherheit.
    Das ist genau das Richtige jetzt in dieser schwierigen Zeit.
    Vielen vielen Dank dafür 🙂
    Liebe Grüße Petra

    1. Liebe Petra, das ist so schön zu hören! Es ist uns fünf Frauen, die das Video gemacht haben, ein Bedürfnis, in dieser Zeit auch einen Beitrag zu leisten und es freut mich sehr, wenn diese Übungen dich unterstützen! Alles Liebe dir!
      Angela

  3. Liebe Angela,
    vielen Dank für die wunderbare Art Musik, Übungen und Freude weiter zu geben. Ich genieße es sehr.
    Herzliche Grüße
    Urszula

  4. Liebe Angela
    Herzlichen Dank für dieses aussergewöhnlich Video. Die Musik und der Gesang haben mich sehr berührt und ebenso die über die Bilder vermittelte Atmosphäre von Kontinent übergreifender Verbundenheit von uns Menschen miteinander, der Natur und Schöpfung, ein grosses Danke schön an alle Mitgestaltenden!
    Barbara Saesseli (Ärztin in der Schweiz)

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